Wer ist denn jetzt Tusnelda?
Mit 15 Kindern vom Juze fuhren wir Dienstag, den 09.10.2012 nach Dormagen in den Freizeit- und Wildpark Tannenbusch. Nach einer längeren Fahrt mit dem Bus waren wir gegen 13.30 Uhr am Park.
Dort wurden wir schon vom Waldpädagogen und Falkner, Herrn Schnurbusch und seinem Hund Hakosch, erwartet, welche für heute unsere Scouts waren. Er stellte erst sich und seinen jungen Jagdhund vor und alle Kinder durften diesen einmal streicheln. Zu Beginn der Aktion spielten die Kinder ein kleines Warmmachspiel, bei dem sie quer über den Platz rennen mussten. Die Aufgabe dabei war, sich immer in der gleichen Reihenfolge aufzustellen. Diese Aufgabe wurde auch nach wenigen Anläufen erfolgreich bewältigt.
Danach gingen wir in das angrenzende Waldstück und unser Scout erklärte uns warum sich einige Bäume kalt und andere wiederum warm anfühlen. Die „Kalten“ hatten eine glatte Rinde und die „Warmen“ eine raue Rinde mit vielen Zwischenräumen in denen die Luft den Stamm isoliert, weshalb er sich wärmer anfühlt. Dort können viele Käfer und Insekten leben und überwintern. Danach erklärte uns Herr Schnurbusch warum manche Bäume viel Platz brauchen und wie man anhand der Dicke des Stammes das ungefähre Alter eines Baumes bestimmen kann. Das kannte ich auch noch nicht.
Weiter ging es durch den Wald. Wir bekamen gezeigt wie man Brennnessel, ohne sich zu verbrennen, essen kann und wer sich doch verbrannte, bekam gleich das Gegenmittel der Natur gezeigt und die Anwendung erklärt. Die Blätter des Breitwegerichs über die schmerzende Stelle reiben und schon lässt der Schmerz durch das darin enthaltene, kühlende Öl nach. Nun ging es zu den Wildschweinen und an den Enten vorbei in den Tierpark. Auch hier erzählte uns unser Scout interessante Geschichten.
Nach einer kurzen Pause kam der Höhepunkt des Tages. Herr Schnurbusch führte uns 3 Greifvögel vor: einen Uhu, einen Falken und einen Bussard. Den Uhu mit Namen „Ivan“, durften alle Kinder einmal kurz streicheln, der war ganz zahm. Hierzu gab es natürlich Informationen über das Leben dieser Tiere.
Über das Falkenweibchen „Tusnelda“, das er kurz „“Tussi“ nannte, erzählte uns der Falkner auch spannende Geschichten über die Jagdgewohnheiten und wie scharf die Tiere sehen können. Die Kinder sollten auch schätzen wie schnell so ein Falke sein kann. Er verriet er uns, dass das Tier bis zu 380 km/h im Sturzflug erreichen kann und genau darin liegt seine Stärke, da er so seine Beute – meist andere Vögel – in der Luft jagen kann. Da würde er sogar gegen einen großen Steinadler gewinnen. Tusnelda war allerdings kein Tier zum Streicheln, da sie doch sehr nervös war und so durften wir sie nur von weitem bewundern.
Dann stellte uns Herr Schnurbusch noch einen „Harris Hawk“, einen seltenen Wüsten-Bussard vor, der praktischer Weise auch „Mr. Harris“ hieß. Nun wurde es spannend, alle Kinder durften Mr. Harris einmal auf der Hand halten, natürlich mit Lederhandschuh. Dazu stellten sich die Kids ca. 10m von Herrn Schnurbusch entfernt auf und der angeleinte Bussard flog von der Faust des Falkners auf die Faust der Kinder. Ich glaube, das haben die Kinder auch noch nie erlebt und sie hatten einen Riesenspass dabei.
Aber auch der schönste Tag geht irgendwann einmal zu Ende. Wir bedankten uns bei Herrn Schnurbusch und machten zum Abschluss noch ein Gruppenfoto. Nach einer Bus- und Bahnfahrt erreichten wir kurz nach 19 Uhr wieder das Jugendzentrum. Ich glaube die Kinder hatten an diesem Abend noch viel zu erzählen.
Auch diesmal bedanke ich mich wieder beim Juze-Team, den Helferinnen und beim Budget-Beirat, durch dessen Unterstützung der schöne Tag möglich wurde.
Bericht und Fotos: Herbert Vetter