Reportage: Minister wird Ehrenbürger

Michael Groschek, Minister für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes NRW zu Besuch in Bergheim Süd-West

Der Besuch von Minister Groschek in Begleitung von Guido van den Berg (Landtagsabgeordneter) am Montag, dem 29.07.2013 wurde zum Freudentag für die Süd-Westler. Klaus-Hermann Rössler (Beigeordneter der Stadt Bergheim) stellte den Gästen im FuNTASTIK die Teilnehmer aus Süd-West vor, die eine Mischung aus Verwaltungsvertretern und den größten ehrenamtlichen Initiativen repräsentierten. Es stellte sich heraus, dass Minister Groschek sich sehr gut auf den Besuch vorbereitet hatte und bestens über die Maßnahmen während des bereits über 10 Jahre andauernden Projektes ‚Soziale Stadt NRW’ informiert war. Ausführlich ließ er sich über die Fassadensanierung an der Turmallee, früher Berliner Ring, von den direkt Beteiligten berichten und erfuhr so auch von den Beweggründen und den zu überwindenden Schwierigkeiten, die diesem Projekt voraus gegangen waren. Ausdrücklich lobte er das Engagement und den hohen Einsatz der Bewohner als ein Beispiel dafür, dass es sich für Eigentümer einer Großwohnanlage durchaus lohnen kann, einem Verfall durch Mut, Tatkraft und Ausdauer entgegen zu wirken, wenn entsprechende Hilfestellung durch Behörden und Fachfirmen angeboten wird.

Die Turmallee zeigte sich dann auch beim Rundgang durch das Viertel bei strahlendem Sonnenschein von ihrer besten Seite und ließ die angedeuteten Türme in den Farben Indiana Copper, Light Grey Shine und Rauch Silber Metallic erstrahlen. Die 2006 bzw. 2008 angepflanzten Ahornbäume haben schon eine ansehnliche Höhe erreicht und vervollständigten mit ihrem dichten grünen Laubwerk das Bild eines schönen Sommertages. Neben der Turmallee 3 und 5 haben inzwischen auf beiden Seiten optische Verschönerungen an zahlreichen Häuserfronten stattgefunden. Über das so genannte Blaue Band, einem Seitenweg mit blauem Belag, der von der Turmallee in die Parkanlagen führt, gelangte die Gruppe zu den Spielplätzen, die von ihrer Ausstattung keinen Kinderwunsch offen lassen. Fröhliche Kinder spielten dort und winkten den Vorübergehenden zu, wie auch die Menschen aus den unterschiedlichsten Kulturkreisen, denen man begegnete.

Minister Groschek bewunderte die künstlerischen Arbeiten an den vorher noch tristen Garagenwänden und an einem Trafohäuschen. Überall ist die Handschrift der Bewohner erkennbar, die bei solchen Projekten einbezogen waren. Die Wege im Park waren von dichtem Laubwerk frei und bildeten so keine Angsträume mehr, wie das vor Jahren noch der Fall war. Bevor man noch einmal voller Stolz auf das gelungene Familien- und Bürgerzentrum FuNTASTIK verweisen konnte – von innen hatte der Minister dieses ja bereits kennen gelernt – kam leider die Hinteransicht des 16-geschossigen Albrecht-Dürer-Hauses ins Blickfeld, ein Schandfleck, für den sich bisher noch keine Lösung gefunden hatte. Dazu meinte der Minister, nicht jeder Turm in diesem Quartier solle stehen bleiben und sagte ausdrücklich die Unterstützung des Landes bei der Entfernung dieser Bausünde zu. Auch Klaus-Hermann Rössler versprach, noch einmal gründlich nach entsprechenden Möglichkeiten zu forschen. Hier habe man es ja nur mit einem Eigentümer zu tun, im Gegensatz zu den mehr als 200 Besitzern des Hochhauskomplexes Berliner Ring 41 – 45. Am FuNTASTIK vorbei ging es zu dieser vor dem Abbruch stehenden Großwohnanlage, die bis auf ca. 39 Wohnungen inzwischen von der Stadt aufgekauft wurde. Auch hier bestreitet das Land den Löwenanteil der Kosten. Der Komplex bietet einen desolaten Anblick, so dass man den letzten Bewohnern nur wünschen kann, dass sie sehr bald eine angemessene Bleibe finden und den vorherrschenden Zuständen nicht länger ausgesetzt sind.


v.l.n.r.: Masoumeh Bozorg/Gruppenleiterin Integrationsbüro, Klaus-Hermann Rössler /Beigeordneter der Stadt Bergheim, Michael Groschek / Landesbauminister NRW
Foto: Birgit Broich-Jansen

Auf dem Rückweg zur Pressekonferenz im FuNTASTIK machte man noch einen Abstecher zur Astrid-Lindgren-Grundschule, vorbei an weiteren Spielplätzen und der Seniorenwohnanlage sowie der Kita Abenteuerland. Minister Groschek lobte das Engagement der zahlreichen ehrenamtlichen Initiativen. Es war deutlich geworden, dass Süd-West zu einem Stadtteil geworden ist, der Lebensqualität bietet und den man lieben kann. Deshalb erhielt er auch neben einer Mappe mit Informationsmaterial die zurzeit höchste Auszeichnung, ein T-Shirt mit dem Aufdruck Wir lieben Süd-West. Klaus-Hermann Rössler überreichte es gemeinsam mit der Unterzeichnerin und ernannte den Bauminister damit zum Ehrenbürger von Süd-West.

Für den SüdWestWind
Ursula Schlößer