Mit freundlicher Genehmigung des Leiters der Menschenrechts-AG des Gutenberg-Gymnasiums, Rolf Höpfner, und in Anerkennung des Engagements der Pädagogen und Schülerinnen und Schüler veröffentlichen wir hier den ausführlichen Pressebericht für interessierte Leser.
Menschenrechts-AG feiert 20 jähriges Jubiläum
Ein ganz besonderes Jubiläum feierte die Menschenrechts-AG des GuGy am vergangenen Montag, den 10.12.2018. Rolf Höpfner, Lehrer für Sozialwissenschaft und Französisch am GuGy, hatte die AG auf Wunsch von Schülerinnen und Schülern 1998 ins Leben gerufen und kann nun auf 20 Jahre zurückblicken, in welchen er sehr engagiert mit Schülern an Themen der Menschenrechte gearbeitet hat.
Die Idee einen Projekttag für die gesamte Mittelstufe zu organisieren, wurde bereits in Klasse 7 umgesetzt. Dort führten die Klassenlehrer für die Jahrgangsstufe 7 einen Projekttag zur Förderung der Klassengemeinschaft durch.Die Jahrgangsstufe 8 beschäftigte sich in Workshops mit Themen rund um das Thema „Menschenrechte“.
Unter dem Motto „Wir bauen ein Flüchtlingslager“ ließ Frau Bähr von der Hilfsorganisation Cap Anamur in ihrem Workshop verschiedene Themen erarbeiten. Während einige Schüler vorerst den Aufbau der Organisation sowie Hilfsaktionen und weitere Informationen zu Cap Anamur zusammentrugen, setzten sich andere mit Themen wie beispielsweise Flucht und Boat people auseinander.
In Frau Arstes Projekt „Kleider machen Leute“ wurde die Frage aufgeworfen, welche Rolle Kleidung eigentlich spielt. Eine Gruppe von Mädchen sowie Frau Arste hatten während des Workshops selbst eine neue Erfahrung ausprobieren können, nämlich wie es ist ein Kopftuch zu tragen. Hierbei waren eine Reihe von Fotos entstanden, welche später noch bearbeitet wurden und sich sehen lassen konnten: Es handelte sich um Schwarz-weiß-Fotographien, auf welchen ausschließlich die getragenen Kopftücher in knalligen Farben bunt angemalt worden waren.
Im Projekt von Frau Brazda „Islam mal anders“ arbeiteten die Schüler mit den gängigen Vorurteilen wie „Alle Muslime werden zwangsverheiratet“ oder „Alle Ungläubigen werden getötet“ und überprüften, was an solchen Vorurteilen tatsächlich stimmt oder inwiefern Vorurteile lediglich Vorurteile sind, die im Widerspruch zu Inhalten des Koran stehen.
Frau Weyand bot für die Klassen 8 an diesem Tag einen Musik-Workshop zum Thema Menschenrechte an. „Hart an der Grenz-Line“ bot den Schülern zunächst die Möglichkeit, zu schauen wie ein Battle-Rap funktioniert und am Ende selbst den Versuch zu unternehmen, eigene Texte zu schreiben und zu rappen.
Ein weiteres Projekt begleitete Herr Menzel: Bei dem Projekt „Last Exit-Flucht“ ging es darum, dass die Schüler anhand der Simulation eines PC-Programms erfahren sollten, welche Gefahren und Hindernisse eine Flucht birgt und welchen Situationen man als Flüchtling ausgesetzt wird.
Im Projekt „Terror in Deutschland“ unter der Leitung von Herrn Bogert trugen die Schüler Informationen zu einigen Terrororganisationen zusammen, um sie später zu in Form einer Ausstellung auf Plakaten zu präsentieren.
In ähnlicher Form wurde in Frau Karanatsious Projekt „Andere Länder, andere Sitten“ der Blick für andere Länder geöffnet: Welche Rechte Menschen beispielsweise in Japan, der Türkei oder Nordafrika haben, nahmen die Schüler genauer unter die Lupe.
Herr Sieveking von der ASH Bergheim schärfte den Blick Rassismus und Fremdenfeindlichkeit und schaute mit den Schülern, welche Faktoren zu einer ungleichen Behandlung im Alltag führen.
Die Schülerinnen des EF Kurses Kunst von Frau Hannappel hatten sich individuell mit unterschiedlichen Menschenrechten auseinandergesetzt. In der Ausstellung in der Aula zeigten sie ihren eigenen Blick auf die einzelnen Rechte und deren Umsetzung. Die Selbstportraits stünden, so Frau Hannappel, stellvertretend für die Schülerinnen und ließen die Emotion erkennen, die sie beim Gedanken daran verspürten. Die Blicke der Portraits schienen dabei auf plastische und malerische Arbeiten zu fallen, die den Zeichnungen gegenübergestellt wurden. Darin wendeten die Schüler spezielle Thematiken des jeweiligen Menschenrechtes an, auf die sie sich bezogen.
Gegen 11.20 Uhr hatten alle Workshops ihre Ergebnisse fertiggestellt und die Schüler konnten sie in einem Museumsgang präsentieren und besichtigen.
Durch die Bahnstreiks an diesem Tag hatte die Jahrgangsstufe 9 leider nicht an den geplanten Workshops des ElDE Hauses zum Thema Rechtsradikalismus und Rassismus teilnehmen und die Gedenkstätte in Brauweiler nicht besuchen können. Nach einstündiger Wartezeit am Bahnhof waren die Schüler der Jahrgangsstufe 9 in die Schule zurückgekehrt, um dort ebenfalls die Präsentationen der Jahrgangsstufe 8 anzuschauen.
Rolf Höpfner, Initiator des Menschenrechtstags am GuGy, ließ zum Abschluss einige Vertreter der Workshops in der Aula noch einmal über die Ergebnisse berichten und verabschiedete und bedankte sich bei allen Schülern, Lehrern und Kollegen, Herrn Sieveking von der ASH und Frau Bähr von Cap Anamur für die gelungenen Ergebnisse.
Frau Weyand und der MVOk-Kurs rundeten die Veranstaltung mit dem Song Heal the world gelungen ab.
K. Ebel