Sinnbild für den vietnamesischen Widerstand
Familien- und Bürgerzentrum FuNTASTIK, 28. September:
Ein interessiertes Publikum von 30 Personen ließ sich gespannt von meiner Reise nach Vietnam berichten und war aufgeschlossen für Tatsachen, Hintergrundgeschichten und Anekdoten.
Neben 400 Fotos u.a. aus Ho Chi Minh Stadt, den Tunneln von Cu Chi, Tay Ninh, wo sich das Zentrum der Cao Dai Sekte befindet, Danang, Hoi An, der Kaiserstadt Hue und Hanoi fanden auch ein kleines Angebot an Zeitschriften aus Südostasien, Literaturangebote und ein Paar kleine schwarze Gummisandalen große Aufmerksamkeit. Diese Schuhe, so erklärte ich, sind aus meiner Sicht ein Sinnbild für den unermüdlichen Widerstand der Vietnamesen während der vergangenen grausamen Kriege. Als die Amerikaner in den 60-er Jahren die ersten Truppen nach Vietnam sandten, ahnten sie nicht, dass der Feind sich auch unter der Erde befand. Das Tunnelsystem hatte eine Ausdehnung von 200 km und ging über drei Ebenen. Es umfasste Schulen, Lazarette, Krankenstationen, Büros, Aufenthaltsräume, Schlafstätten, Küchen usw. Als Eingänge dienten mit Grasbewuchs und Laub getarnte Klapptüren. Sie waren außerdem mit Bambusspießfallen gesichert. Natürlich war die Versorgungslage hoch problematisch. Aber die Vietnamesen waren der Not gehorchend sehr einfallsreich. So wurden z.B. damals in Ermangelung von besserem Material Sandalen für Groß und Klein aus alten Autoreifen hergestellt.
Meine Fotos dokumentierten aber auch die kulturelle und religiöse Vielfalt sowie die abwechslungsreichen Landschaften. Wichtige Kulturdenkmäler sind zum Glück noch erhalten bzw. restauriert worden. Andere, wie die ‚Verbotene Stadt’ innerhalb der Zitadelle von Hue sind als UNESCO-Weltkulturerbe anerkannt und werden nach alten Plänen wieder aufgebaut.
Mit großer Begeisterung wurde die von mir nach altem vietnamesischem Rezept gekochte Nudelsuppe á la Hue gekostet. Man hatte mir die Zutatenliste und Kochvorschrift im Saigon Morin Hotel übergeben, wie auch die Geschichte einer perfekten Freundschaft, die ich vorlesen durfte.
An dieser Stelle danke ich meinem Kulturkreisler-Team für die hervorragende Unterstützung der Veranstaltung.
Für den SüdWestWind
Ursula Schlößer