Ein Bezirksbeamter für Kenten
2004 hat Polizeihauptkommissar Helmut Schmitz aus dem Wach- und Wechseldienst kommend seinen Dienst als Bezirksbeamter für Kenten angetreten. Der Bezirksbeamte beim DunkelgangEr muss ein Herz für die Jugendlichen haben, denn diese machen ihm in unserem Stadtteil sehr zu schaffen. Dass er ihnen trotzdem wohl gesonnen ist, hat sicher mit seinem freundlichen Naturell und seiner großen Geduld zu tun.
Helmut Schmitz berichtet, dass er eigentlich Pastor werden wollte und deshalb die Fächer Latein und Altgriechisch belegt hatte. Nach dem Abitur habe er sich aber dann für den Polizeidienst entschieden. Im Rahmen des Stadtteilerneuerungsprogramms Süd-West folgte er einer Einladung der Stadt zu dem entsprechenden Forum. Für ihn als Neuling ergab sich hier die Gelegenheit, Leute aus der Stadt verwaltung, den verschiedenen Institutionen, dem Jugendamt sowie auch Sozialarbeiter und die Menschen des Quartiers kennen zu lernen. Die vorgestellten Konzepte und Programme betrachtete er allerdings äußerst kritisch, denn die Ziele und Vorstellungen der Projektleiter kollidierten mit der Realität, wie er sie auf den Straßen erlebte.
Mit großem Staunen verfolgte er dann jedoch, dass diverse Aktivitäten, die vom Stadtteilbüro aus ihren Ursprung nahmen, immer größeren Erfolg hatten, z.B. das GWA-Büro am Berliner Ring 41-43, das er anfangs als chancenlos betrachtet hatte. „Ich ziehe meinen Hut vor dieser Leistung“, beschreibt Helmut Schmitz seine Einschätzung.
Auch der vom Stadtteilbüro organisierte Dunkelgang, bei dem die Bürger aufgefordert waren, ihre Wünsche und Ängste im Hinblick auf Beleuchtungsmangel und unübersichtliche Ecken zu bezeichnen, fand große Akzeptanz und rege Beteiligung – trotz schlechten Wetters. Ganz begeistert ist er auch von den alljährlich ausgerichteten Stadtteilfesten, die in ihrer Themenauswahl immer den Nerv von Jung und Alt treffen. Der Ideenreichtum erscheint ihm unerschöpflich. Er lobt hier den Eifer und Einsatz der Mitarbeiter als vorbildlich. Gerne nimmt er an allen Veranstaltungen teil, getreu dem Motto ‚Lass Dich blicken‘, wenn auch überwiegend mit dienstlichem Hintergrund. So hat er Gelegenheit, Bürgernähe in Alltagssituationen zu leben.
Helmut Schmitz kennt inzwischen einige Jugendliche gut genug, um zu wissen, dass sie – trotz Migrationshintergrund – gute Abschlüsse beispielsweise an der Hauptschule erreicht haben. Deshalb ist er sehr daran interessiert, über ihr Fortkommen informiert zu werden. Leider weiß er, dass die Jugendkriminalität überall zunimmt. Daher wird durch persönliche Kontakte das Vertrauensverhältnis zur Polizei aufgebaut, was der allgemeinen Sicherheit im Quartier zugute kommt. Im Rahmen seiner Vorschriften und Möglichkeiten geht Helmut Schmitz mit Informationen vertraulich um, was die Menschen sehr zu schätzen wissen. Außerdem wird durch direkte Information der langwierige Instanzenweg umgangen und vor Ort ist schnelle Hilfe möglich (z.B. bei Lärmbelästigungen, herumliegenden Einwegspritzen o. ä.). Inzwischen hat er über Beiräte und Schulen ca. 60 positive Kontakte zu jugendlichen Migranten im Stadtteil hergestellt, deren Vertrauen er genießt.