Reportage: KulturWind 34 – Gospelchor Rhythm ‚n‘ Joy im FunTASTIK vor vollem Haus

Ein emotionaler Abend

Nach 2013 und 2015 ist es den Kulturkreislern des SüdWestWind in diesem Jahr zum dritten Mal gelungen, den Gospelchor ‚Rhythm ‚n‘ Joy‘ aus der Kölner Südstadt in das FuNTASTIK nach Bergheim zu verpflichten.

Die in Schwarz und Rot gekleideten Chormitglieder boten bei ihrem Einzug ein fröhliches Bild. Zur Eröffnung waren die beschwingten Titel California Dreaming und I can see clearly now zu hören, begleitet von dem Pianisten Christoph Ascher, der wieder einmal seinen Platz an dem über 100 Jahre alten Klavier eingenommen hatte. Der Chorleiter Roland Xander erklärte seine Gedanken zur Liedfolge, die auch ruhige, teilweise sakrale und den geheimnisvoll-schwermütigen Titel Hallelujah beinhalten würde. Bereits bei diesem Song war der Funke auf das Publikum übergesprungen, denn den Sängerinnen und Sängern konnte man durch die Leidenschaft ihres Vortrages die eigene Rührung anmerken. Lieder, wie Evening Rise und Lean on me taten ein Übriges. Einen Stimmungswechsel zum Fröhlichen brachten die dann folgenden Titel aus Sister Act, I will follow him und Hail Holy Queen.

Hier ein Wort zum Gospel an sich:

„Gospel (engl. für Evangelium) bzw. Gospelmusik hat seinen Ursprung im Liedgut, den Spirituals, der schwarzen amerikanischen Sklaven des 19. Jahrhunderts. Aus diesen Liedern, die zum Teil aus der Vermischung von traditionellen protestantischen Psalmgesängen sowie afrikanischen Rhythmen und Gesangsstilen hervorgingen, ist im Laufe des 20. Jahrhunderts, parallel zum Blues und Jazz, in den USA eine lebendige christliche Musik entstanden.“ (Quelle http://www.gospel.de/was-ist-gospel/).

Nach einer Pause ging es weiter mit Mama Loo und Mexico, Titel, die in den 60-er Jahren von den Les Humphries zu Evergreens gemacht wurden. Hier ging das Publikum ganz besonders mit. Es wurde mitgesungen, geklatscht, mit den Fingern geschnippt und auf der Stelle getanzt. Den Song Rock my Soul hatte Roland Xander mit seinem Chor im Reggae-Stil aufbereitet, was dem Publikum außerordentlich gefiel.

Ernst wurde es bei dem Lied Shine your light on me Jesus. Dieser Titel wurde immer als Solo von der im März d. J. verstorbenen Renate Hammacher vorgetragen. Ernste Mienen verrieten, dass man den Verlust dieses Chormitglieds noch nicht verkraftet hatte. Das dann folgende Lied The Rose, das die Liebe unberechenbar als wildes Wasser, Feuer und Sturm beschreibt, aber auch als eine Rose, die im Herbst vergeht, um im Frühling wieder neu zu erblühen, war verantwortlich dafür, dass an der Stelle Taschentücher gezückt werden mussten!

Der Song We shall overcome konnte von allen mitgesungen werden und erfüllte die Herzen mit der Hoffnung, dass alles noch gut werden kann. Dieser Titel sollte den Abschluss des Konzertes bilden. Aber so schnell ließ das Publikum den Chor nicht von der Bühne. Standing Ovations wollten nicht enden. Wie sich herausstellte, hatte Roland Xander als Zugabe Rockin‘ around the Christmas Tree vorbereitet, was ausgesprochen gut zur Jahreszeit passte. Nach drei weiteren Zugaben ließ man den Chor endlich gehen, jedoch nicht ohne das Versprechen, noch viele weitere Gastspiele im FuNTASTIK zu geben.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Chor und Publikum im Laufe des Konzertes zu einer Einheit verschmolzen waren. Beglückte Menschen verließen das FuNTASTIK.

Für den SüdWestWind und die Kulturkreisler
Ursula Schlößer