Gewaltpräventionsprojekt F.I.S.T. (First I Start Thinking!)

Dass die asiatischen Kampfsportdisziplinen einen guten Platz zur Kanalisierung und zum Abbau von Agressionen bieten, hat sich hoffentlich mittlerweile überall herumgesprochen. Aber man kann auch noch einen Schritt weiter gehen. Der junge Kampfsportlehrer Sina Ghasemi Pirouz (Bild Mitte) hat einen beispielhaften Projektansatz gestartet, den wir hier gerne vorstellen möchten.

Durch professionelles Training soll den Mitgliedern beigebracht werden, für ihre Ziele zu kämpfen. Die Kunst des Kampfes soll als die Kunst unterrichtet werden, mit der man keinen Konflikt lösen sollte. Kinder sollen lernen, in Gefahrensituationen laut auf sich aufmerksam zu machen. Durch die Distanzlehre soll den Teilnehmern vermittelt werden, wie man sich in gefährlichen Situationen selbstbewusst und dennoch deeskalierend verhalten sollte. Den Schülern soll vermittelt werden, dass jede Form von einem physischen Kampf ein verlorener Kampf ist. Jugendliche sollen ihr Verantwortungsbewusstsein stärken und Mut zur Lücke entwickeln. Nicht das Training des Körpers sollte im Vordergrund stehen.

Detailliertere Informationen zum Projekt, dem Projektleiter und seinen Zielsetzungen finden Sie im Bereich Projekte auf unserer Vereinshomepage.

Da das Projekt großen Erfolg für alle bewies, wird es von nun an höchstwahrscheinlich jedes Halbjahr mit einer neuen Gruppe, die von dem Sozialpädagogen M. Broich ausgewählt wird, stattfinden. Rückfragen leiten wir über unser Kontaktformular gerne an Sina Ghasemi weiter.

Eigene Fähigkeiten einbringen und von anderen lernen

Das Frauencafé im Stadtteil SüdWest

Das Café Global ist eine offene, multikulturell interessierte Frauengruppe, die 2002 mit dem Ziel gegründet wurde, über gemeinsame Aktivitäten die Sprachbarriere zwischen den unterschiedlichen Kulturen und Nationalitäten zu überwinden.


Die 3 Initiatorinnen: (v.l.n.r.) Edith Kasdorf, Gisela Ludes, Irmgard Vetter
Foto: B. Broich-Jansen

Seit 2004 organisiert sich die Gruppe selbstständig. Bei den regelmäßigen Treffen, einmal in der Woche, geht es zwanglos bei Kaffee oder Tee um Kontakte, Kennen lernen, Reden, Erfahrungsaustausch und Frauenthemen. Wer möchte, beschäftigt sich mit Handarbeiten, Basteln oder Floristik. Jeden 1. Mittwoch im Monat wird gemeinsam gefrühstückt. Auch gelegentliche Ausflüge sind möglich.

Für Aktivitäten in der Vergangenheit erhielt die Gruppe 2004 einen Sonderpreis beim Wettbewerb „Soziale Stadt NRW“ in Gelsenkirchen. 2005 wurde ein eigenes multikulturelles Kochbuch gestaltet. Seit 2007 werden aus gespendeter Wolle Schals, Mützen und Decken gestrickt oder gehäkelt, um sie anschließend zu verschenken oder zu verkaufen, um das Geld zu spenden.

Regelmäßig beteiligen sich die Frauen des Café Global am jährlichen Stadtteilfest. Interessierte Frauen können jederzeit einfach hereinkommen und dabei sein. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Teilnahme ist kostenlos und unverbindlich.


Foto: H. Vetter

Nach dem Motto „Eigene Fähigkeiten einbringen und von anderen lernen“, gönnen Sie sich einmal in der Woche Ihren Frauentag!

Jeden Mittwoch von 10:00 – 13:00 Uhr im FuNTASTIK, Meissener Str. 7, Bergheim-Süd-West.

für das Café Global
Gisela Ludes

Bergheim-SüdWests kommissarische Nationworkerin Iris Strohmeier hat 40 Tische hinter dem Familien- und Bürgerzentrum FuNTASTIK vergeben, die heute auf ‚funtastische’ Gestaltung warten und zum längsten Tisch von Bergheim aneinander gereiht werden.

Rechts von uns schmücken die Damen von Café Global ihren Tisch. Sie haben einen Globus als Mittelpunkt ausgewählt und präsentieren selbst gehäkelte Handarbeiten. Unser Schülerzeitungsprojekt ‚WAS STRAMMES’ hat die Fußball WM in Südafrika zum Thema und kann mit echtem Rollrasen, einer Mini-Mannschaft und dem ZAKUMI aufwarten, dem Maskottchen der Südafrikaner. Zur Linken haben sich die Marokkaner etabliert. Dort gibt es frischen Pfefferminztee und u.a. schlesische Makronen und türkische Teigtaschen. Letzteres ist zwar nicht marokkanisch, aber damit ist sogleich die Internationalität unter Beweis gestellt, denn jeder ist bei jedem willkommen. Man bringt, was man mag und probiert auch vom Nachbartisch.

Beim WM-Tisch gibt es jede Menge Knabberzeug, Pizza und Schaumküsse schwarz/weiß. Schließlich geht es ja um Südafrika. Später erhalten wir noch Unterstützung durch einen echten Afrika-Tisch. Dort sind traditionelle Gerichte im Angebot und die farbenprächtigen Kostüme der Damen sind eine Augenweide. Die Sternchen-Gruppe hat einen Samowar als Hingucker ausgewählt und bunte Tischtücher im Matrjoschka-Design. Das JuZe überzeugt mit auf der Tischdecke aufgemalten Gesellschaftsspielen, die bei den Kindern großen Anklang finden, während die Süd-West-Band durch eine riesige Gitarre auf sich aufmerksam macht.

Dann folgen sieben Tische des Projektes CultureClash. Dieses mit über 200 TeilnehmerInnen inzwischen größte Projekt in Süd-West überrascht mit liebevoller folkloristischer Tisch-Deko und Mengen von kulinarischen Genüssen. Heute wollen die Eltern ihre Kinder in Aktion sehen und überbieten sich mit lukullischen Spezialitäten ihrer Heimatländer. Gegen 15:30 Uhr marschiert die CultureClash-Gruppe ein, angeführt von einem Dudelsackspieler, gefolgt von Professor Hajabi mit einer Beintrommel und allen an dem Tag verfügbaren PädagogInnen, EhrenamtlerInnen, Jugendlichen und Kindern. Das ist wirklich ein Knaller und bisher einmalig für Süd-West.

Heute steht der Nachwuchs im Mittelpunkt. Begleitet von Geigen und Cello und einem Kinderchor wird ‚Bruder Jacob’ zum Besten gegeben. Die Zuhörer sind begeistert. Dann formiert sich die erst kürzlich gegründete Kinderband aus Gitarren, Keyboard und Percussion. Sie begleitet Tiana bei ihrem ersten öffentlichen Gesangsauftritt. ‚Stand by me’ wird vorgetragen. Der Jubel will kein Ende nehmen. Das Streicher-Ensemble geht danach von Tisch zu Tisch und erfreut mit seinem Können.

Inzwischen ist auch Bürgermeisterin Maria Pfordt eingetroffen. Sie wird sofort in die Jury aufgenommen, die den schönsten Tisch küren soll. Eine schwierige Aufgabe, die letztendlich für die Astrid-Lindgren-Grundschule entschieden wird. Auf dem Rasen ist während dessen das Tanzfieber ausgebrochen. Die mitreißenden Rhythmen der kaukasischen Folkloremusik nach denen die SchülerInnen der CultureClash-Tanzabteilung unter Leitung von Gule Hajabi ihre Einstudierungen vortragen, ziehen die Zuschauer in ihren Bann. Sogar verschleierte Damen, die sonst nur ruhig auf der Bank sitzen, verlieren ihre Zurückhaltung und tanzen fröhlich mit. Es hat den Anschein, dass die Migranten in Süd-West endlich angekommen sind. Darauf lässt auch das Publikum schließen, dass zum ersten Mal ausgewogen ist, d.h. es besteht zu je 50 % aus Deutschen und Migranten.

Für den SüdWestWind
Ursula Schlößer

Eine aktuelle Umfrage der Polizei zum Thema Raub, Angst und Drogen an Schulen brachten den Schulleiter der Silberbergschule Geesthacht auf die Idee, auch die unmittelbar Betroffenen, die SchülerInnen, durch Theaterstücke mit der Analyse dieser Problematik zu beschäftigen. Die Erich Kästner-Hauptschule hat diesen Gedanken aufgegriffen und z.B. mit dem Stück ‚Ich will das nicht’ von Tanja Haase in die Tat umgesetzt.

Gerne werden die Rollen mit gegensätzlichen Charakteren besetzt, d.h. ein besonders ruhiges Kind schlüpft in die Rolle des Angreifers bzw. umgekehrt, oder ein eher als Diva bekanntes Mädchen spielt die Rolle der besorgten Mutter des Opfers. Das Rollenangebot im vorliegenden Stück umfasst die üblichen Beteiligten, als da sind: das Opfer, die Eltern, der Lehrer, der Bandenchef und sein Komplize, die Freunde und Passanten. Ein Erzähler führt die Zuschauer durch die Szenen.

Wer nicht gerade probt, fungiert als kritischer Beobachter. Auf diese Weise lernen die Mitwirkenden, sich in sämtliche Figuren hinein zu versetzen. Sie entwickeln ein Gespür für richtig und falsch und dürfen trotzdem auch einmal der Bösewicht sein und angestaute Aggressionen ausleben. „Das ist ideal für verhaltensauffällige SchülerInnen“, erfuhr ich von Hatice Kartal. Wer etwas kritisieren möchte, ruft ‚STOP’ und darf dann seine Einwände vorbringen. Die Schülergruppe war sehr aufmerksam und bemüht, ihre Texte auswendig zu beherrschen. Bemerkenswert war auch ihre Freude an der richtigen Mimik und Gestik, die Angst, Verzweiflung, Zuneigung und Distanz bis zur Gefühlskälte ausdrücken sollten.

Für die Rolle der Mutter würde man ein Kleid benötigen, für den Vater einen Anzug und für die Bandenmitglieder Stiefel und ein etwas Furcht einflößendes schwarzes Outfit, meinten die SchülerInnen auf die Frage nach den Kostümvorstellungen.

Die Jahrgangsstufe 7 möchte dieses Theaterstück für die neuen Fünftklässler aufführen, die nach den Sommerferien auf die Erich Kästner-Hauptschule wechseln. Ich bin gespannt auf den Ausgang der Geschichte und hoffe natürlich auf ein Happy End.

Für den SüdWestWind
Ursula Schlößer


Foto mit freundlicher Genehmigung der Werbepost, Fr. Tafelski.
Den Artikel zum Thema finden Sie in Ausgabe 18 der Werbepost auf Seite 6.

69 000 Euro für Vereine

PS-Erträge der Kreissparkasse

BERGHEIM. Insgesamt 69 000 Euro Spenden aus Erträgen der PS-Lotterie vergaben Gerd Roß, Regionaldirektor der Kreissparkasse Köln, und Bezirksdirektor Gerd Fuhrbach den Vertretern von 58 Vereinen im Rahmen eines Empfangs in der Bergheimer Filiale. Im letzten Jahr habe die Kreissparkasse über 200 000 Euro ausgeschüttet, zusammen mit Spenden und Sponsoring sei sie damit der Finanzkrise zum Trotz gut aufgestellt, sagte Gerd Roß, und das Geld komme in diesem Jahr noch mehr Vereinen zugute. […]

Und manch ein Spendenempfänger hat ganz konkrete Pläne mit dem erhaltenen Geld. Der Förderverein der Albert-Schweitzer-Schule bezahlt damit etwa ein Zirkus-Projekt, an dem die Schüler selbst teilnehmen. Rita Wegener und Lubow Pazka vom Verein Hoffnung wollen ihr reparaturanfälliges Kühlfahrzeug für das Sozialkaufhaus in Bergheim Süd-West in Schuss bringen. Und Eghbal Hajabi und Ursula Schlößer vom SüdWestWind-Verein möchten weitere Instrumente für das Projekt „Culture Clash“ anschaffen. Im Projekt ermöglichen sie Kindern des Stadtteils aus unterschiedlichen Kulturkreisen, kostenlos ein Instrument zu lernen.

Quelle: Kölnische Rundschau vom 26.04.2010

Den vollständigen Artikel finden Sie in der Printausgabe der Kölnischen Rundschau vom 26.04.2010!

KURS-Lernpartnerschaft zwischen Hauptschule und Krankenhaus

Am 30.04.2010 fand im BOB (Berufsorientierungsbüro) der Erich Kästner-Hauptschule die Besiegelung einer Kooperation zwischen der Hauptschule und dem Maria-Hilf-Krankenhaus (MHK) in Bergheim statt. Zu diesem Ereignis waren auch die beiden Jung-Redakteure Chehrazed Anasser und Moritz Brei der Schülerzeitung WAS STRAMMES eingeladen, für die sich der SüdWestWind jetzt schon in der 3. Auflage engagiert.

Was bedeutet KURS?

Zunächst einmal ‚Mit Lernpartnerschaften auf Erfolgskurs’ aber auch Kooperationsnetz Unternehmen der Region und Schulen. Die Koordinatorin des KURS-Basisbüros beim Schulamt für den Rhein-Erft-Kreis Regina Kazmierczak bringt es auf den Punkt: „Wir holen das Leben in die Schule.“

Die Schulleiterin Bärbel Hilbricht-Gey äußerte sich wie folgt: „Viele meiner Schüler haben Zugang zum Pflegebereich. Sie verfügen über gewisse Stärken und sind aufgrund ihres häuslichen Umfelds sozial eingestellt (religiöser Hintergrund). Sie wissen es zu schätzen, dass es vor Ort ein Krankenhaus gibt, das noch dazu einen guten Ruf hat. Viele haben bereits eigene gute Erfahrungen gemacht. Die Erich Kästner-Hauptschule plant über die Schulpflicht hinaus, und zwar frühzeitige Empfehlungen für zukunftsorientierte Berufe, z.B. im Pflegebereich für Mädchen und Jungen.“ Dafür ist eine besondere Erziehung nötig und Bärbel Hilbricht-Gey ist froh, das MHK als Partner zu gewinnen.

Monika Lehnen, Pflegedirektorin des MHK, betont ein großes Interesse an verlässlichen Nachwuchskräften im Pflegebereich. Das MHK ermöglicht schon lange Praktika für SchülerInnen unterschiedlicher Schulen. Alle dürfen schnuppern, zur Vermeidung von Schockerlebnissen – denn in einem Krankenhaus geht es vielfach um Geburt und Tod. Diese Wirklichkeit muss frühest möglich erkannt werden, da es sonst zu Frust und Burn Out kommt.

Hedwig Imhoff vom Kreisschulamt verweist auf die wesentliche Bedeutung des Kennenlernens der Anforderungen in der Wirklichkeit des Berufsalltags vor dem endgültigen Einstieg.

Bürgermeisterin Maria Pfordt sieht in der Bereitstellung von Praktika einen reibungslosen Übergang von der Schule in den Beruf und bezeichnet diesen als Win-Win-Situation, die auf Geben und Nehmen basiert. Sie erinnert in dem Zusammenhang auch an den Girls‘ bzw. Boys‘ Day, der seit einigen Jahren durchgeführt wird. An diesen Tagen können Jugendliche Berufe ausprobieren, für die sie eigentlich nicht prädestiniert sind. Sie begrüßt die Vielfalt der Möglichkeiten.

Frau Schmitz, Pflegschaftsvorsitzende des Elternbeirats, ist sehr froh, dass die Kinder ihre Eindrücke nicht nur der Fernsehserie Emergency Room verdanken, sondern praktische Erfahrungen sammeln dürfen als gute Vorbereitung für ihren beruflichen Einstieg.

Herr Krämer, Fachlehrer für Englisch und Deutsch und erfahrener Kollege der Schulleiterin, berichtet von einem hohen Potential der HauptschülerInnen auf verschiedensten Ebenen und erläutert einen Potential-Check zur Ermittlung von Stärken und Schwächen. Alle 8er Jahrgangsstufen dürfen ihre Wünsche und Neigungen an eine große Wandtafel im BOB schreiben. Die so gewonnenen Erkenntnisse erleichtern eine Einteilung in Schnupperkurse, Praktika oder Betriebserkundungen für Interessierte oder auch Förderangebote, wo nötig. Die SchülerInnen werden in Gruppen von 8 – 10 zusammengefasst und erhalten Unterweisung zum Thema ‚Vorstellungsgespräch’, wobei ein großer Wandspiegel nicht fehlt, oder ‚Lebenslauf’, je nach dem auch durch speziell engagierte Honorar-Fachkräfte.

Man nimmt sich mit besonderer Sorgfalt auch der SchülerInnen an, die über ein hohes Potential verfügen, aber nichts ‚auf die Reihe’ bekommen. Außerdem gibt es noch die 1:1 Patenschaft durch ehrenamtliche Paten.

Die anschließend geleisteten Unterschriften auf dem Kooperationspapier sind ein weiterer Meilenstein der Qualitätsoffensive Hauptschule. Sie dienen außerdem der Berufsorientierung der SchülerInnen mit einer Konzentration auf den immer wichtiger werdenden Gesundheitsbereich. Das MHK leistet dazu einen wichtigen Beitrag und stellt im Anschluss an die Schulzeit außerdem ein Freiwilliges Soziales Jahr in Aussicht.

Als nächstes strebt die Schulleitung eine Zusammenarbeit mit den Bergheimer Stadtwerken an.

Für den SüdWestWind
Ursula Schlößer