Geordnetes Chaos und Tierversuche

Unter dem Motto: „Improve the world, step by step“ – Verbessere die Welt, Schritt für Schritt, fand am 31.08.2014 die 1. Elsdorfer Benefizveranstaltung statt.
Organisiert von der ASG Elsdorf und der Gruppe „First Steps To Heaven“ unter der Leitung von Ryu Ghasemi und unter den Schirmherschafften von Bürgermeisterin Maria Pfordt, Bergheim, Bürgermeister Wilfried Effertz, Elsdorf und Bürgermeister Sascha Solbach, Bedburg wurde im und um das Schulzentrum Elsdorf jede Menge Action geboten.

In der Halle wurden viele verschiedene sportliche – und Mitmachaktionen durchgeführt. Geboten wurde XMA (Mixed Martial Arts) Judo, Geräteturnen, Basketball, Rollstuhlbasketball, Tanz, Musik, Akrobatik und vieles mehr. Manchmal liefen mehrere Aktionen gleichzeitig und es sah fast chaotisch aus. Doch das war sehr durchdacht und erforderte viel Koordination. Gut, dass nichts passiert ist.

Unter anderem haben mitgewirkt: First Steps To Heaven, ASG Elsdorf mit verschiedenen Abteilungen, die Rolling Tigers, Basketballer, die Musikgruppe CuraCon, der Musiker Ben, die Tanzgruppe BFS, die Roten Husaren Kerpen-Manheim und viele mehr.

Draußen vor der Halle gab es Hüpfburgen, einen begehbaren Spieleanhänger, Wasserspiele und mehr für die Kinder. Für Essen und Trinken war auch zur Genüge gesorgt. Von Kuchen über Eis bis zum Grill wurde alles für das leibliche Wohl angeboten. Getränke aller Art, unter anderem auch FairTrade Kaffee und Säfte wurden angeboten.

Viele Infostände luden zum Verweilen ein. DRK, Feuerwehr, Bergheimer Tafel, SüdWestWind e.V. Kreissportbund, Menschenrechts AG und mehr informierten über ihre Arbeit und warben um Mitglieder. Die DKMS bot vor Ort eine Typisierung zur Knochenmarkspende an. In einen “Denkraum” konnte man sich zurückziehen um verschiedene Videos und Poster mit tieferem Inhalt zu betrachten. Und eine Lufballonaktion für veschiedene soziale Projekte wurde auch durchgeführt.

Zum Schluss führte die Gruppe um Ryu Ghasemi noch ein kleines Schauspiel zum Nachdenken auf. Da ging es um die gefährdete Tierwelt an Nord- und Südpol. In Kostümen stellen sie die Jagd auf die Tiere nach und auch Tierversuche wurden angeprangert. Moderator Harald Könen berichtete am Ende stolz, dass ca. 3000 Personen die Veranstaltung besucht hatten und dass schon Nachfragen kamen ob das im nächsten Jahr wieder stattfinden könnte. Eine sehr gelungene Großveranstaltung mit vielen ehrenamtlichen Helfern.

Für den SüdWestWind
Herbert Vetter

Süd-West-Geflüster

Strahlendes Sommerwetter ließ das 11. Stadtteilfest am vergangenen Samstag in und um das FuNTASTIK in der Meissener Str. 7 in Bergheim zu einem fröhlichen Familienfest werden, bei dem die Kinder und Jugendlichen in der liebevollen Geborgenheit der Eltern, Freunde und Pädagogen die Hauptrolle spielten. Veranstalter war der Bürgerverein SüdWestWind. Die Schirmherrschaft hatte wieder einmal die Bürgermeisterin Maria Pfordt übernommen.

Aufgrund des Sonnenwetters kam es sehr gelegen, dass die Kita Abenteuerland sich auf die Herstellung und das Design von Sonnenhüten spezialisiert hatte. Jeder, der mochte, begab sich in die Hände der kleinen und großen Künstler, die mit Hilfe von übereinander gelegtem Zeitungspapier Maß nahmen und die Kopfform mit Kreppband fixierten. Danach ging es an die Dekoration mit bunten Bändern und Federn und die individuelle Formgebung, die ganz nach eigenen Wünschen erfolgte und so aus jeder Kopfbedeckung ein Unikat machte. Kinder und Erzieherinnen hatten gleichermaßen ihre Freude bei diesem Service, der kostenlos geboten wurde und die Kunden stolzierten mit den Kreationen umher, als seien sie beim Pferderennen in Ascot.

Die Kita Tummelkiste unter der Leitung von Carolin Becker betrieb für die interessierten Kleinen einen Bastel- und Kreativstand, der gerne besucht wurde. Die Astrid-Lindgren-Schule bot als Ergebnis des neu gegründeten Schüler-Kochkurses Couscous-Salat, gefülltes arabisches Fladenbrot und verschiedene Sorten selbst gekochtes Apfelmus zum Verzehr an, was den kleinen Verkaufsprofis fast aus den Händen gerissen wurde. Ihrem besonderen Anliegen entsprechend animierte Johanne Duensing (ALS) auch zu Sprachspielen. Rita Wegener vom Verein Hoffnung e.V. hatte in der Mitte des Festplatzes hinter dem FuNTASTIK ein großes Trampolin aufgestellt, das von den Kindern heiß geliebt und bis zur letzten Minute genutzt wurde. Rita Wegener und ihre Helfer waren allerdings auch pausenlos mit der Aufsicht beschäftigt, da die Gefahren dieses Spielgerätes nicht zu unterschätzen sind. Eine Atempause erhielten sie während der Zaubershow auf der Bühne, die den Zauberinnen und ihrem Publikum einen Riesenspaß machte.

Das Bühnenprogramm bot in seiner Vielfalt wieder einmal für jeden Geschmack das Richtige. Die Wunderkinder (früher Sternchen genannt) unter der Leitung von Irina Mertens sind bereits seit 10 Jahren fester Bestandteil in Süd-West. Aus einer Initiative von Eltern deutsch-russischer Kinder wurde über die Jahre ein effizientes Förderprojekt entwickelt, das sowohl die sprachlichen Kompetenzen als auch künstlerische Talente der Kinder und Jugendlichen mit sichtbarem Erfolg hervorbringt. Hier brauch man sich um Nachwuchs keine Sorgen zu machen. Die altersmäßig gemischten Gruppen bewegten sich bei Liedern und Tänzen bereits wie kleine Profis. Auch wenn sie sangen ‚Wir sind noch keine Superstars…’, hatte man den Eindruck, dass sie es unbedingt werden wollen. In ähnlicher Weise arbeiten die Bergheimer Tautröpfchen unter der Leitung von Olga Bulawskaja und Irina Godoj. In diesem Verein werden Kinder und Jugendliche aus Zuwandererfamilien in Sprachen und gesellschaftlichen Kompetenzen gefördert. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Man wagte sich sogar an Cha-Cha-Cha. Die Kleinsten hüpften allerdings mit Hüpfbällen über die Bühne und veranstalteten als Frösche verkleidet einen Aufstand am Froschteich. Für Mütter, Großmütter und Tanten war eigens eine Frauen-Gesangsgruppe gegründet worden, die Kosakenlieder zum Besten gab.

Für Nachdenklichkeit sorgte die Mädchengruppe unter der Leitung von Najiba Banali, die stellvertretend für die muslimische Jugend Bergheims mit einem selbst erdachten Theaterstück antrat. Nachdrücklich warben die fünf jungen Damen darin für den Abbau von Vorurteilen und ein tolerantes Miteinander. Eine anschließende Präsentation untermauerte ihr Anliegen. Die Streetworker, geleitet von Matthias Reuter, interpretierten den Titel MySource, myCity als Hip-Hop-Version.

Hohen Unterhaltungswert hatte Der Hennes, alias Stimmungssänger Hans-Georg Geritan, der sich unter Verzicht auf Gage zu einem 20-minütigen Auftritt bereit gefunden hatte. Die Torschwälbchen – immer wieder gern gesehene Gäste – brachten mit einem Tänzchen die relativ kleine Bühne temperamentvoll zum Kochen. Culture Clash ließ deshalb seine Mini-Hip-Hopper vor der Bühne tanzen, was der Begeisterung keinen Abbruch tat. Dann spielte die Kinderrockband Kind of Mad bekannte Pop-Songs, bevor Jenny Baran mit den Air Wulfs wieder einmal ihr fortgeschrittenes Können unter Beweis stellte. Professor Hajabi und seine Ehefrau Gulé beobachtete alle Darbietungen aus der Culture Clash-Schmiede gewohnt kritisch, aber mit Wohlwollen. Den Abschluss des Bühnenprogramms bildeten die JABs mit einem großartigen Auftritt, der die Zuhörer regelrecht mitriss. An dieser Entwicklung konnte sich auch Professor Hajabi erfreuen, der die Bandmitglieder in ihren Anfängen über mehrere Jahre als Leiter eines LOS*)-Musikprojektes unterrichtet und betreut hatte. (LOS = Projekt des Landes NordRheinWestfalen = Lokales Kapital für Soziale Zwecke).

Ryu Ghasemi zeigte mit seinem Team aus dem Gewaltpräventionsprojekt F.I.S.T. (First I start thinking = zuerst denke ich) einen Querschnitt aus seinem Programm, den wir in Kürze als Video einstellen werden. Die Cafeteria im großen Saal des FuNTASTIK lag wieder in den bewährten Händen des Senioren-Netzwerkes und des Café Global und verfügte über ein reichhaltiges Angebot an Kuchen- und Sahnestückchen, begleitet von leckerem Kaffee oder Tee. Wolfgang Brandt von der Initiative für Arbeitssuchende hatte eine Tombola vorbereitet. Lose konnte man für 50 Cent erwerben und hatte dadurch die Chance auf prächtige Pflanzen oder Warengutscheine zwischen € 10 und 50 €. Sponsoren waren u.a. Möbel Hausmann, Baumarkt Toom und Blumenhaus Stassen. Der von SüdWestWind gesponserte Nähkurs von Fatima Hadouchi aus dem Integrationsbüro in der Otto-Hahn-Straße bot seine Kollektion aus Hand- und Handytaschen sowie Kuscheltieren und anderes mehr zum Kauf an und erntete großen Respekt für die sorgfältige und künstlerische Ausführung. Viel zu tun hatten die Grillstände von Kreuzbund und der Halal-Grill mit dem Grillmeister Mehmet Altunisik.

Zahlreiche Informationsstände machten das Fest noch bunter, wie bereits das Motto „Wir werden bunter“ vermuten ließ. Repräsentiert waren die Tiertafel, EGBM, Hilal Maroc und der SüdWestWind, der auch für seine 16. KulturWind-Veranstaltung warb, die am 19. Juli stattfinden wird. Es handelt sich um eine Stadt- und Museumsführung mit dem Untertitel Wanderung zwischen Zeit und Raum. Illustre Gäste aus Politik, Verwaltung und Geschäftswelt machten ihre Aufwartung und erlebten ein Fest der Zusammengehörigkeit und Harmonie.

Für den SüdWestWind
Ursula Schlößer

Von Montag, dem 13.08. bis zum Sonntag, dem 19.08. (letzte Ferienwoche) findet unser SOMMERCAMP (täglich von 14-19 Uhr), in der kompletten Dreifachhalle in Elsdorf (Gladbacher Str. 139) statt. Dort wird es ein großes Angebot an diversen sportlichen Aktionen geben z.B. Gewaltprävention, Erlebnispädagogik, Kampfkunst, Trampolin, Parcours, XMA, Turnen, Wasserspiele. Zum Abschluss der Woche findet sogar ein gemeinsames Grillen statt und das für alle ab 13 Jahre.

Für ASG-Mitglieder kostet die ganze Woche nur 25€, für nicht ASG-Mitglieder nur 35€ (also 5€ pro Tag). Wer nicht die ganze Woche da sein kann, kann auch nur einzelne Tage kommen!

Also schnell anmelden bei FirstStepsToHeaven@live.de und den Freunden weitersagen!

Liebe Grüße
Ryu Ghasemi (Leitung der Trainergemeinschaft „First steps to heaven“)

Sina “Ryu” Ghasemi Pirouz, bekannt durch sein Gewaltpräventionsprojekt F.I.S.T., über welches wir hier schon ausführlich berichtet haben, hat 2 neue Konzepte ausgearbeitet, die demnächst an den Start gehen. Das Konzept “F.A.U.S.T.” richtet sich speziell an Frauen, die potentielle Opfer von Gewalt sein könnten. Kursleiterin wird Annika Gorochow sein – so steht das Angebot auch und vor allem Frauen zur Verfügung, die ein Angebot mit rein weiblicher Besetzung bevorzugen.

F frühes Reagieren
A Abstand halten
U um Hilfe rufen
S Stellung einnehmen
T Taktisch aktiv werden

Unterschied zwischen Gewaltprävention für Gewaltbereite (potentielle Aggressoren) und für Frauen (potentielle Opfer eines Gewaltverbrechens):

Hier soll den Teilnehmern verstärkt gelehrt werden, Aggressoren so zu begegnen, dass eine Gewaltsituation schnell entschärft werden kann. Damit Frauen sich bestmöglich in kritischen Situationen verhalten, müssen sie folgendes in den Übungsstunden erlernen und verinnerlichen:

Erste Schritte im Konfliktfall (Distanzlehre & Körperhaltung):

  • Die eigene Körpersprache soll vergegenwärtigt, geschult und geübt werden
  • Die Teilnehmer müssen lernen früh selbstsicher aufzutreten und zu reagieren
  • Sicherheitsabstand soll ermittelt werden (ab welcher Distanz bin ich für gegnerische Angriffe erreichbar)
  • Reaktion bei Unterschreitung des Abstandes (z.B. selbstbewusste, aktive Abwehrhaltung annehmen, umstehende Personen durch Abwehrstellung „ansprechen“, Aggressor einschüchtern)
  • Frauen sollen lernen, lautstark auf sich aufmerksam zu machen („Stopp!“, „Ich brauche Hilfe!“, im Extremfall sogar „Hilfe, Vergewaltigung!“)

Körperliche Schulung:

  • Hemmungen sollen benannt, erkannt und kontrolliert werden
  • Verteidigungsübungen dienen auch stark zur Stärkung des Selbstbewusstseins
  • Den Teilnehmern soll es im Ernstfall leicht fallen, anzugreifen und Aggressoren zu verletzen (sogar mit extremen Vorgehensweisen (Tritt in die Genitalien))
  • Speziell auf weibliche Teilnehmer abgestimmte Verteidigungsübungen sollen trainiert werden (z.B. mit der Handfläche zuzuschlagen, da bei mangelnder Abhärtung der Faust ein hohes Selbstverletzungsrisiko besteht)
  • Beim regelmäßigen Sparring mit dem Trainer/ der Trainerin lernen die Teilnehmer auch mal zuzuschlagen
  • Das authentische Nachspielen einer Gefahrensituation (Rollenspiele) und die Selbstrettung sollen im Vordergrund stehen

Geistige Schulung:

  • Frauen sollen verinnerlichen, dass sie im Notfall auf sich selbst in erster Linie angewiesen sind
  • Sie sollen auch lernen ihre kontrollierbaren und abrufbaren Aggressionen zu entfalten, um sie in Gefahrensituationen für sich sinnvoll nutzen zu können
  • Dadurch dass den Teilnehmern auch physikalische und biomechanische Grundlagen der Kampfkunst gelehrt werden, erhalten sie ein Verständnis dafür, dass die größere Kraft des Mannes nicht bedeutet, dass er auch kämpferisch überlegen ist (Kraft ist erst durch Technik nutzbar).

Sonstiges:

  • Motivation sollte in 3 Richtungen laufen:
    1. Auftritte sollen allen Mitgliedern offen stehen, um das Erworbene zu präsentieren und sich von der Allgemeinheit abzusetzen und so vielleicht andere von einem anderen „Weg“ zu überzeugen.
    2. Ausbildungschancen sollen erhöht werden, z.B. durch Urkunden und Ausbildungen durch den Sportbund.
    3. Ausflüge sollen nicht nur als „Freizeitspaß“ genutzt werden, sondern auch den Teilnehmern vermitteln, dass es mehr gibt und dass die Möglichkeiten für jeden, der sich anstrengt, zu Verfügung stehen. Darüber hinaus schulen Ausflüge das Integrationsvermögen der Teilnehmer.
  • Durch professionelles Training soll den Mitgliedern beigebracht werden, für ihre Ziele noch intensiver zu kämpfen