Am Samstag, den 3. September 2016, 19:00 Uhr, legt der SüdWestWind im FuNTASTIK den nächsten Kulturwind auf.

Vor einem Jahr hatten wir erstmalig bei uns green-garage – Die Cover-Band aus dem Rhein-Erft-Kreis begrüßen können, die mit ihrer Musik eine super Stimmung machten. Sie ließen das Versprechen zurück, wieder zu kommen. Und nun ist es soweit und die Vorfreude auf das aktuelle Programm ist natürlich groß.

Kulturwind28

green-garage ist eine Coverband mit sehr breit gefächertem Repertoire. Die gecoverten Songs decken die Zeitspanne von den Sechzigern bis heute ab. Das Spektrum der Band reicht von Pink Floyd und Jimi Hendrix über Tom Petty und U2 bis hin zu New Model Army, Red Hot Chili Peppers und den Foo Fighters sowie Paolo Nutini und Melissa Etheridge, um nur einige zu nennen. Es gibt insgesamt drei Gesangsstimmen; die Hauptsängerin Rachel sowie Guido und Kai, die ansonsten Gitarre bzw. Bass spielen. green-garage gibt es mit leicht wechselnder Besetzung seit 2006, sie ist eine echte „Rhein-Erft-Band“, denn die Musiker kommen alle aus Kerpen, Frechen und Bergheim. Geprobt wird in Sindorf.

Und in diesem Jahr gibt es noch eine Zugabe: Als Support kommen zunächst Die Heiopeis auf die Bühne und präsentieren handgemachten Punk-Rock mit Hang zum Indie. Auch diese Gruppe kennt man in Bergheim bereits gut und wir freuen uns auf den Auftritt.

Veranstaltungsort: FuNTASTIK, Meissener Str. 7
Einlass ab 18:30 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Weitere Infos findet man unter: www.green-garage.de

Für den SüdWestWind
Hartmut Fritz

Couch Potatoes: Fehlanzeige!

Wer befürchtet, dass sich die heranwachsende Generation zu „Couch Potatoes“ (Stubenhockern) entwickelt, der konnte sich beim Sommerferienprojekt des Vereins Hoffnung e.V. Bergheim-Erft vom Gegenteil überzeugen.

140 begeisterte Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 5 und 15 Jahren hatten die Welt des Circus für sich entdeckt und waren mit Feuereifer beim Circuscamp Zapp Zarap dabei. Am Freitag, den 12.08.2016, fand auf dem Gelände des Kinderheims St. Gereon eine fulminante Generalprobe für die Abschlussveranstaltungen am darauffolgenden Samstag statt.

In nur einer Woche hatten die kleinen Möchtegern-Artisten sich zu wahren Künstlern gemausert. Für die Zuschauer war es eine Lust, so viel Freude und Einsatz zu bewundern. Da wurde auf riesigen Gymnastikbällen und Schwebebalken balanciert, über Hindernisse gesprungen, Hula Hoop-Reifen geschwungen, mit Diabolos und Bällen jongliert, geturnt, geklettert, Feuer geschluckt, gezaubert, über Glasscherben gelaufen und am Trapez die waghalsigsten Pyramiden vorgeführt. Clownerien fehlten ebenfalls nicht und das Publikum – stolze Mütter, Väter, Großeltern und Freunde – kamen aus dem Lachen und Staunen nicht heraus. Wie echte Artisten beendeten die Jungstars stolz jede Darbietung mit der so typischen grüßenden Handbewegung und konnten sicher sein, dass es donnernden Applaus und anerkennende Pfiffe des versammelten Publikums gab.

Artisten in Aktion - Klicken für mehr Fotos

Artisten in Aktion – für mehr Fotos bitte auf das Bild klicken

Wie aus gut unterrichteten Kreisen zu erfahren war, wurde das Circusprojekt am 10.08.2016 vom WDR-Fernsehen besucht. Der entsprechende 2-minütige Beitrag wird bis zum 17.08.2016 in der Mediathek des Senders (Aktuelle Stunde / Lokalzeit / Wetter; Zeitpunkt: kurz vor den 20:00h-Nachrichten) zu sehen sein. Hier klicken: WDR-Mediathek

Das Circus-Camp wird vom Verein Hoffnung e.V. Bergheim-Erft unter der Leitung von Rita Wegener und in Zusammenarbeit mit dem Circus Zapp Zarap sowie der Unterstützung des Kinderheims St. Gereon in diesem Jahr bereits zum 5. Mal durchgeführt und erfreut sich immer wieder großer Beliebtheit. Bereits jetzt erkundigen sich die Kinder nach einer Wiederholung im kommenden Jahr und zeigen damit ihr natürliches Interesse an Bewegung und Kameradschaft.

Die Circus-Crew und freiwillige Helfer geben allen Kindern zu jeder Zeit Hilfestellung. Insgesamt waren 22 Aufsichtspersonen plus freiwillige Helfer des Hauses St. Gereon im Einsatz. Aber der Mut und der Fleiß der Kinder und Jugendlichen kann nicht hoch genug gelobt werden.

Für den SüdWestWind
Ursula Schlößer

P.S.: Weitere Einzelheiten zum Ablauf und viele Fotos sind auf der Internetseite www.hoffnung-ev-bergheim-erft.de zu sehen.

Am Freitag, den 22. Juli 2016, 17:30 Uhr, führt der SüdWestWind seine mittlerweile 27. Kulturwind-Veranstaltung durch: Römer ganz nah… in Bergheim.

kulturwind27

In Kooperation mit dem Museum der Stadt Bergheim BERGHEIMAT wird eine kombinierte Stadt- und Museumsführung angeboten.

Die Teilnehmer werden zunächst zu dem Treffpunkt FuNTASTIK in der Meißener Straße 7 gebeten. Hier am „Stammsitz“ des SüdWestWind beginnt um 17:30 Uhr eine Stadtführung, die am Museum BERGHEIMAT in der Hauptstraße endet. Es schließt sich dann eine Museumsführung an, deren Schwerpunkt die aktuelle Sonderausstellung Römer ganz nah… in Bergheim sein wird. Dies wird eine der letzten Gelegenheiten darstellen, die zu Ende Juli 2016 auslaufende Ausstellung mit sachkundiger Führung wahrzunehmen.

Der finanzielle Beitrag beträgt 5.00 Euro.

Für den SüdWestWind
Hartmut Fritz

„Du bist wie eine Blume…“
Tataren begeisterten im FuNTASTIK

Bis auf den letzten Platz besetzt war das FuNTASTIK beim 26. KulturWind, der am 29.04. stattfand. Ilyas Yambaev, Vorsitzender des Vereins der tatarischen Jugendlichen ARGAMAK, begann das Programm mit einer Einführung in die Eigenheiten seines Volkes, das am Zusammenfluss der Wolga und Kama lebt.

Mit kleinen Anekdoten machte er klar, dass seine Landsleute vielleicht bekannter sind, als es auf den ersten Blick erscheint. Das uns vertraute Fleischgericht ‚Tartar’ steht tatsächlich im Zusammenhang mit dem Reitervolk der Tataren, die – so sagt man – in alter Zeit das rohe Fleisch unter ihren Sätteln weich geritten haben. Ilyas Yambaev nannte auch die Namen einiger Größen aus Sport und Kultur, die hier allgemein bekannt sind, ohne dass man weiß, dass es sich um Tataren handelt. Ein gutes Beispiel dafür ist der verstorbene Rudolf Nurejew, einer der besten Ballett-Tänzer des 20. Jahrhunderts.

Takhir Gataulin vom Industrie- und Handelsministerium der Republik Tatarstan wies auf die wirtschaftliche Bedeutung seines Landes hin, das zu den reichsten Republiken der russischen Föderation gehört, wozu Eröl und Erdgas beitragen. In der gesamten russischen Föderation gibt es außer Wladimir Putin nur einen weiteren Präsidenten. Es handelt sich hier um Rustam Minnichamov aus Tatarstan, worauf man sehr stolz ist.

Ein Video zeigte die touristischen Attraktionen des Landes und ganz besonders seiner Hauptstadt Kasan. Tatarstan ist auch seit Jahrhunderten beispielhaft für das friedliche Zusammenleben von Muslimen und Christen. Voller Bewunderung sah man das einzigartige architektonische Ensemble aus der alten Festung und dem ältesten Tempel der Stadt, der Maria-Verkündigungs-Kathedrale und den berühmten schiefen Sujumbike-Turm sowie die Kul-Scharif-Moschee, eine der schönsten und größten in Russland. Längst hat die UNESCO ihr den Status ‚Weltkulturerbe’ verliehen.

Entzückt war das Publikum vom künstlerischen Teil des Abends. Die Sopranistin Iliusa Khuzina war gemeinsam mit dem berühmten tatarischen Pianisten und Komponisten Elmir Nizamov eigens aus Kasan angereist. Mit glockenheller Stimme und der virtuosen Begleitung des Pianisten zogen die beiden das Publikum in ihren Bann. Nie zuvor wurde das dem Verein CultureClash gespendete über 100 Jahre alte Nussbaum-Klavier so virtuos bespielt.

Elmir Nizamov ist bekannt als Verfasser zahlreicher Kammermusikstücke, Symphonien, Instrumentalmusik und Choräle für Theateraufführungen und Kinofilme. Unter seinen wichtigsten Kompositionen befinden sich das Musical Altyn Kazan („Goldenes Kazan“) und die legendäre Oper Kara Pulat („Schwarze Kammer“) (Quelle: Biografie des Künstlers www.elmirnizamov.de).

Das 45-minütige Konzert berührte durch die Intensität und Ausstrahlung der vorgetragenen Lieder. Die russische Sprache war kein Hindernis, denn Mimik und Gestik der Künstlerin mit der wundervollen Klavierbegleitung drückten Gefühle perfekt aus, so dass der berühmte Funke auf die Zuhörer übersprang. Außerdem übersetzte Ilyas Yambaev den Inhalt der Musikstücke, die überwiegend von Elmir Nizamov komponiert und getextet waren. Man erfuhr, dass im ersten Titel ein schönes aber armes Mädchen besungen wurde. Gänsehaut-Feeling beschlich die Zuhörer bei dem einzigen Stück in deutscher Sprache ‚Du bist wie eine Blume’. Heine’s Gedicht erfuhr die perfekte Interpretation durch die junge Künstlerin, die sich zart und schön präsentierte. Wie zu erfahren war, entstammt Iliusa Khuzina einer sehr musikalischen Familie. Der Vater war Tanzlehrer, und sie hat ein zweijähriges Studium an der Hochschule für Musik und Tanz in Aachen mit einem Masterzertifikat abgeschlossen. Der Text zum letzten Liedvortrag entstammte der Feder des tatarischen Dichters Gabdulla Tukai. Es wurde in Tatarisch gesungen und besagt, dass die eigene Muttersprache die schönste Sprache der Welt ist.

Den angekündigten interaktiven Back-Workshop hatte die Organisatorin Daniya Hoffmann perfekt vorbereitet. Sie machte das Publikum mit der Spezialität Etschpotschmak bekannt. Das Publikum ließ es sich nicht nehmen, beim Ausrollen und Füllen der Teigtaschen mitzuwirken. Beim Verzehr waren dann alle Gäste restlos begeistert. Das Rezept lag für jeden bereit. Auch die Süßspeise ChakChak fand großen Anklang.

Selten konnten die Kulturkreisler ihre Gäste so glücklich und zufrieden auf den Heimweg entlassen.

Für den SüdWestWind und die Kulturkreisler
Ursula Schlößer